Porzellangeschichten zum Internationalen Museumtag

Der Internationale Museumstag fand im Jahr 2020 bereits zum 43. Mal statt und hat sich über die Jahre weltweit zu einer festen Größe in der Museums- und Kulturlandschaft entwickelt. In diesem Jahr lud das MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG zum digitalen Museumsbesuch ein.

Den Auftakt rund um den Internationalen Museumstag in Fürstenberg machte eine tolle Mitmachaktion unter dem Titel „Porzellangeschichten“. Eine Auswahl der zahlreichen Geschichten rund um Ihr liebstes Porzellanstück finden Sie daher nun in diesem Format.

Zum Einstieg eine Kurzgeschichte von unserem Museumsdirektor Christian Lechelt:

Diese kleine Buttersauciere ist ein echtes Familienstück. Es stammt aus dem Haushalt meiner Großeltern und war das erste und lange Zeit einzige Stück FÜRSTENBERG Porzellan in unserem Haus. Es wurde nie von meinen Großeltern benutzt, es stand nur im Schrank, mehr oder weniger unbemerkt, aber es war da und blieb. Heute ist es in meinem Küchenschrank und ich habe es auch noch nie benutzt…

Die Kippelbecher von Rikke Hagen gehören im südlichen Niedersachsen zu den liebsten Porzellanstücken:

Weihnachten 2012 verbringen wir mit der Familie in einem Ferienhaus in Dänemark nahe Kolding. Außer schönen Strandspaziergängen, gemütlichen Abenden und leckerem Essen lockte uns das „Trapholt Museum for Moderne Kunst“. Bei einer Verschnaufpause von Kunst und Design im Café Trapholt, bin ich fasziniert vom Geschirr auf unserem Tisch. Die Kaffeebecher ziehen meinen Blick mehr auf sich, als der sonnige Blick auf die Koldinger Förde.

Und diese Becher blieben in meinem Kopf. Ich durfte bald einen Geburtstagswunsch äußern und entschied mich für diese Kaffeebecher aus dem Café Trapholt. Wünsche sind schnell geäußert, aber manchmal schwer zu erfüllen. Daraufhin recherchierte meine Familie und ich ließ mich überraschen. Das Geschenk wird ein Gutschein: Die Designerin Rikke Hagen ist gefunden, aber der Becherkauf gestaltet sich nicht ganz einfach. Ein dreiviertel Jahr später sind die Becher direkt aus Dänemark bei mir angekommen. Wir freuen uns immer wieder, wenn wir sie in der Hand halten! Nachzukaufen sind die Kippelbecher nicht, die perfekt zu unseren FÜRSTENBERG Tellern passen.

Wirbeltier des Erdmittelalters ziert den Schrank von A. M.:

Diesen ungewöhnlichen Tyrannosaurus habe ich in einem Designer-Laden in Amsterdam entdeckt und sofort war mir klar, dass er das perfekte Schmuckstück für den alten Aufsatzschrank ist, den ich von meinen Eltern übernommen hatte. Leider konnte ich den T-Rex damals nicht mitnehmen.Umso erfreuter war ich, als mir meine Freundin genau dieses Teil fast ein Jahr später zum Geburtstag schenkte. Nun schmückt der T-Rex diesen prominenten Ehrenplatz in unserer Wohnung – manchmal muss es eben Porzellan sein.

Frau Dr. A. W.-S. teilt mit uns diese berührende Geschichte Ihres liebsten Porzellanstücks:

Als ich um die 20 war, hatte ich ein Faible für Melitta-Geschirr. Meine Mutter schenkte mir zum 21. Geburtstag diese Kanne, die sie auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Das 60er-Jahre-Design fand ich super. Und ich fand es schön, dass meine Mutter für mich nach Melitta-Sachen gesucht hatte. Die Kanne war ihr letztes Geburtstagsgeschenk an mich, zehn Monate später starb sie. Ich habe die Kanne weiter benutzt. Doch eines Abends – ein Freund war zu Besuch und wir saßen in der Küche – fiel sie meinem heutigen Mann herunter als er Tee zubereiten wollte. Ich habe dann panisch versucht, die Kanne mit Alleskleber zu flicken. Danach habe ich sie bei jedem Umzug mitgeschleppt, aber nie mehr benutzt. Seit Jahren nehme ich mir vor, sie mal von einer Restauratorin angemessen aufarbeiten zu lassen.

Die Geschichte von C. C. zeigt, dass auch Einbrecher Anstand beweisen können:

Aus dieser Suppenterrine vom Hochzeitsgeschirr meiner Großmutter haben wir noch nie Suppe gegessen. Sie ist einfach zu groß und unsere Familie zu klein. Aber als vor einigen Jahren bei meinen Eltern eingebrochen wurde, haben die Einbrecher die Terrine vorsichtig vom Schrank gehoben, nachgeschaut, ob was drin ist und sie dann stehen lassen. Soviel Rücksicht hatten wir nicht erwartet und freuen uns umso mehr an der schönen, heil gebliebenen Terrine (auch ganz ohne Suppe)!

C. B. berichtet über Ihre frühste Porzellanerinnerung

Welches Porzellanstück fällt dir als Erstes ein? Zu dieser Frage habe ich eine klare Antwort: Die alte Kuchenplatte aus Mamas Küche, die ich beim Auszug mitnehmen durfte. Das gute Stück ist von unserer Oma in der Familienküche geblieben. Sie ist einfach, hat heute einige Macken, aber ich liebe sie.

Zu Hause, im sechs Personen Haushalt, gab es jedes Wochenende einen selbstgebackenen Kuchen. Im Frühjahr war es dieser Rhabarberkuchen nach G´s Rezept, sehr beliebt war auch Omas Schmandkuchen – natürlich nur Original auf ihrer Kuchenplatte. Die Kuchenplatte wurde nur verwendet, wenn kein Besuch erwartet wurde, dann hatten wir Kinder die Aufgabe den Kuchen zu backen. Vielleicht ist auch deshalb die Beziehung zwischen diesem Porzellanstück und mir so eng. In meinem Haushalt wird der Kuchen auch für den Besuch auf dieser einfachen Platte serviert: Zeiten ändern sich, Dinge bleiben.

Frau A. B.-F. hat eine ganz besondere Kindheitserinnerung an ein geliebtes Stück Ihrer Großmutter:

Mein wertvollstes Porzellanstück ist eine Miniaturfigur, die ich von meiner Großmutter geerbt habe. Als Kind verbrachte ich viele Stunden damit, ihre filigranen Details zu bewundern. Als ich sie aus der Vitrine nahm (was streng verboten war!) und die Tragödie sie traf, brach ein Teil des Spitzenkleides ab. Meine Oma war verärgert, aber nicht allzu lange, und stellte die Figur stets mit dem Schaden außer Sichtweite aus.

Bei C. B. ziert eine ganz besondere Kindertasse die Küche:

Die Kindertasse meine Mutter. Daraus hat sie immer Kakao getrunken. Ich erinnere mich, als Kind neidisch gewesen zu sein, weil meine Kindertasse nicht so schön war. Nun wohnt sie bei mir, in meiner Küche zur Deko.

 

Wie die Farbe N. R. überzeugt:

Dies ist ein Teller aus dem Nachlass der Mutter von befreundeten Nachbarn. Ich mag die Farbe und die Blumen.

Von Ihrer ganz besonderen Bindung zu einem Porzellan Mops erzählt uns K. W.:

Ein Foto von mir am Tag, als ich meinen geliebten Porzellanmops auf der Krämerbrücke in Erfurt gekauft hatte – das war im Sommer 2014. Angefangen hatte alles im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, als ich im Rahmen eines Praktikums eine Führung zu einem Objekt meiner Wahl konzipieren sollte. Besonders in den Bann zog mich damals eine Tabatière in Form eines Mopses – über die Beschäftigung mit Galanteriewaren des Rokoko tauchte ich in die Welt von modischem Tabakkonsum, dem geheimen Mopsorden und Kaendlers Serie „Club du Mops“ ein und fand bei einem Antiquitätenhändler dieses zauberhafte Exemplar, welches mich an die historischen Mopsfigürchen aus Meissen erinnerte (aufgrund meines studentischen Budgets tatsächlich nur aus den 1990ern…) In den folgenden Jahren entstanden mehrere Texte – zum Beispiel darüber, was Möpse und Tabak miteinander verbindet – und eine ausgefeiltere Führung „Mops-fidel durch den Barock“ (am MKG gibt es inzwischen nämlich auch eine Vitrine für die Tabatière und weitere Mops-Gefährten) und es kam eine Kette mit Porzellanmops-Anhänger dazu. Der Kleine auf dem Foto erinnert mich stets daran, dass Kunstgeschichte so viel Spaß machen und einen zu ganz ungewöhnlichen Forschungsfeldern führen kann, aber auch daran, dass Möpse von vielen ganz falsch eingeschätzt werden. Ich bin seither ein großer Fan!

Für M. V. weckt eine Vase Erinnerungen:

Ein Geschenk meiner verstorbenen Mutter. Immer wenn ich Blumen in die Vase stelle denke ich an sie.

 

Wie Herr E. K. die Familientradition seiner Gattin adaptiert hat:

Das ist die Lieblingstasse meiner Frau aus dem Haus Schönwald. Dort lebt ihre Oma, die Porzellanfabrik war ihr Arbeitgeber und Lebensmittelpunkt. Aus diesem Grund schauen bei einem Restaurantbesuch alle Mitglieder ihrer Familie immer zuerst einmal unter das Geschirr um herauszufinden, wo es herkommt. Mittlerweile habe ich diese kleine „Tradition“ übernommen, doch bei meinem ersten Mal habe ich unter die Tasse geschaut, hatte aber noch Kaffee drin…

 

Für M. S. ist die Erinnerung an Omas Torten unschlagbar:

Eine Tortenplatte meiner Oma von Bavaria Tirschenreuth. Darauf gab es immer die leckersten Torten, wenn eines der 13 Enkelkinder Geburtstag hatte. Zum Beispiel Nusstorte, Luisentorte oder Schwarzwälder Kirsch, natürlich ohne Alkohol…

 

Herr P. Z. träumt vom weltbesten Kakao:

Zwei mal Porzellan aus dem Fundus meiner Großmutter. Gerade aus den Tassen mit den roten und blauen Punkten schmeckten Tee und Kakao früher am allerbesten. Wahrscheinlich ist das auch immer noch so.

 

Ein Souvenier vom Flughafen ist für N. R. ein lieber Begleiter:

Ein weiteres Lieblingsstück. Eine Tasse die im Souvenir-Shop des Londoner Flughafens gekauft wurde. Mikrowellengeeignet und für die Spülmaschine, made in Thailand. Im Hintergrund unser Tellersammelsurium.

 

Frau L. S. verbindet mit diesem Porzellan Erinnerung an Ihren einstigen Wohnort:

Diesen Teller habe ich in Norwegen von meiner damaligen Vermieterin zum Abschied geschenkt bekommen. Das Motiv: die Teilansicht eines recht bekannten alten Pfarrhofs direkt am Meer in Jæren ( = eine sehr raue, steinige, bäuerlich geprägte Küstenlandschaft in Südwestnorwegen, wo ich ein Jahr lang gelebt habe). Dieser Ort ist seit vielen Jahrzehnten eine landesweit bekannte Kulturinstitution mit wechselnden Kunst-Ausstellungen und Veranstaltungen und verbindet Vergangenheit mit Gegenwart.
Ich war oft und gerne dort – egal, bei welchem Wetter!

K. S. liebt den Blick auf die Royals:

Da ich großer Royalty-Fan bin, sind diese beiden Tassen bei mir in dauerhaftem Gebrauch. Die William & Catherine Tasse, nebst passendem Untersetzer, haben mir meine Schwiegereltern aus London mitgebracht. Auch wenn sie etwas verwundert über meinen Mitbringsel-Wunsch waren. Die Meghan & Harry Tasse ist zu deren Hochzeit im Mai 2018 bei mir eingezogen.
Die Zuckerdose ist von meinem verstorbenen Vater. Sie ist von Thomas. Als Zuckerlöffel verwenden wir den Löffel, den mein Mann von seiner Oma zur Geburt bekommen hat.

Dieses tolle Schnäppchen gehört Herrn B. H.:

Meine Teekanne, die ich 2003 für 50 Cent im Gebrauchtmöbel-Laden gekauft habe. Erst beim Abspülen ist mir aufgefallen dass es Meissner Porzellan ist und ich offenbar ein richtiges Schnäppchen gemacht habe.

A. R. und ihr liebstes Kaffeegeschirr:

Ich liebe das Rosenthal Kaffeegeschirr, das mir meine Eltern quasi zu ihren Lebzeiten schon vermacht haben: Es sieht so filigran aus und ist der Star jeder Geburtstagstafel (es ist für zwölf Personen!). Gekauft wurde es, glaube ich, in den 1960er Jahren.
Dazu muss ich sagen, dass ich aus einer Familie komme in der bei schönen Anlässen immer besonders eingedeckt wurde und wird. Zudem sind meine Eltern Porzellankenner und -liebhaber. Sie haben neben FÜRSTENBERG auch KPM und viel Meissen in den Schränken. Trotzdem ist mir dieses Service schon immer das liebste von allen gewesen. Daher gab es seitens meiner Geschwister auch keine scheelen Blicke, als ich es bekam, denn es war allen klar, dass es eben zu mir gehört.

Frau C. P. hegt und pflegt Ihre Sammeltassen ganz besonders:

Kaffeeservice und Sammeltassen meiner geliebten Omis, ersteres von ideellen Wert, kein besonderer Hersteller, wird liebevoll zu jedem Geburtstagskaffeetrinken wieder hervor geholt, denn für Sie war es etwas Besonderes, ihr aller erstes Service, die Sammeltassen größtenteils alle von Bavaria Porzellanwaren standen immer sortiert im Schrank bei den Omis, um ihnen zu gedenken werden sie zum Tee trinken hervor geholt und liebevoll mit der Hand abgewaschen, damit auch der Goldrand und die wunderschönen Muster erhalten bleiben. Lässt einen jedes Mal wieder etwas warm ums Herz werden.

M. L. beweist, dass auch ein Stück ohne Verwendung einen Platz im Herzen haben kann:

Omas Eierbecher, mein ganzer Stolz. Dumm nur, dass ich gar keine Frühstückseier mag.

A. F. nutzt Omas Milchkännchen noch heute nur für besondere Anlässe:

Dieses Milchkännchen ist ein Teil des Kaffeeservices meiner Großmutter, das sie nur an hohen Feiertagen aus dem Schrank geholt hat. Es stammt aus einer Keramikfabrik in Selb. Nun steht es in meinem Schrank und verlässt den nur an Geburtstagen, an Weihnachten und an Ostern. Das einzige Teil davon, das ich regelmäßig benutzt habe, die Teekanne, ist vor vielen Jahren beim Wasseraufgießen leider zersprungen. Die hieß bei uns allerdings Kakaokanne. Ich komme aus Rheinhessen, da wurde früher Tee nur in Form von Kamillen- oder Pfefferminztee konsumiert. Und das nicht beim Festtags-Kaffeetrinken. Das Kaffeeservice soll eine Verkaufsprämie von Eduscho gewesen sein. Meine Großtante hat, wahrscheinlich in den 30er Jahren, für die ganze Straße den Kaffee bestellt. Diese jahrelangen Sammelbestellungen übernahm sie, da Eduscho früher ausschließlich verschickte. Und so hatten sowohl meine Tante Marie als auch meine Oma schönes Geschirr im Schrank.

S. J. erfreut sich an einem Klassiker der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG:

Dieses schöne Service von FÜRSTENBERG gehörte einst meinen Großeltern und ist ein Erbstück. Bereits als Kind habe ich es bewundert, da es fester Bestandteil jeder festlichen Kaffeetafel bei Oma und Opa war.
Die Form ALT FÜRSTENBERG gibt es schon sehr lang, daher vermute ich, dass es meine Großeltern vielleicht schon zu ihrer Hochzeit in den 1930er Jahren als Geschenk bekommen haben. Besonders freut es mich, dass das Geschirr immer noch angeboten wird. Ich hüte es zwar und benutze es nur selten, aber falls dennoch etwas zu Bruch gehen sollte, kann ich es ersetzen.

Frau A. E. erfreut sich im Frühjahr an einem Schneehasen:

Das hübsche Porzellanhäschen hab ich schon ein paar Jahre und es darf jedes Mal den gesamten Frühling auf meinem Esstisch umherhoppeln. Die Zeit um Ostern wäre viel zu kurz für diesen hübschen (Schnee)Hasen, auch wenn er hier als Fruchtbarkeitssymbol besonders gut passt. So präsentiert die Hasenvase bereits ganz früh im Jahr stolz die ersten Weidenkätzchen, später dann auch Osterglocken und Tulpen. Nach Ostern dann zieht er sich langsam etwas zurück, hinter hübschen Wiesenblumensträußen, die ich auf beim Hundespaziergang pflücke. Aber auch ohne Blumendeko lenkt er manchmal ganz ungeschmückt, nur aufgrund seiner bloßen Schönheit, die Blicke auf sich.

W. B. freut sich noch heute über das FÜRSTENBERG Teeservice von Tante Käthe:

Tante Käthe war eigentlich gar nicht meine Tante, sondern die beste Freundin meiner Mutter. Tante Käthes Familie kam aus Wuppertal, dort hatte sie vor dem Zweiten Weltkrieg in Elberfeld eine Möbelfabrik. Ihre Eltern trafen die Eltern von Mama immer bei der Moor-Kur im Lippischen Bad Meinberg und die beiden Töchter freundeten sich an. Tante Käthes Eltern vererbten im Jahr 1938 das Teeservice an ihre Tochter – und genau in dem Jahr wurde auch ich geboren. Käthe brachte das Hab und Gut der Familie in den 1940-er Jahren ins Bergische Land, als Wuppertal stark bombardiert wurde. Glücklicherweise, denn sonst würde es das Service nicht mehr geben: Haus und Fabrik der Familie wurden zerstört. Erst nachdem Käthe und ihr Mann später eine Wohnung in Wuppertal zugeteilt bekamen, holten sie die Sachen wieder, darunter auch das Teeservice. 1958 zog ich für die Ausbildung als Medizinisch-Technische-Assistentin nach Münster – und zu meiner ersten Wohnung bekam ich das Teeservice als Geschenk. Was habe ich mich gefreut! Käthe und ihr Mann hatten keine eigenen Kinder, vielleicht auch daher stand ich ihnen sehr nahe. Ich bin jetzt selbst über 80 und das Geschirr begleitet mich seit 60 Jahren. Immer wenn ich es decke, ist es wie ein Wiedersehen mit meiner Mutter und ihrer alten Freundin aus Kindertagen. Wie alt das Geschirr ist, weiß ich gar nicht, vermute aber, dass es schon vor gut 100 Jahren produzierte wurde.

Via Instagram erreichte uns diese schöne Vase:

Ich habe diese kleine Blumenvase von meiner Tante geschenkt bekommen. Ich nutze sie so gerne und bestücke sie mit einzelnen kleinen Blümchen, so wie hier mit einer Christrose und einem Eukalyptuszweig aus dem Garten. Die kleine Minivase bringt Kindheitserinnerungen zurück. So erzählt meine Mutter gern davon, dass ich als kleines Mädchen die Gänseblümchen so pflückte, dass neben dem Blütenköpfchen kaum Stil übrig war. Um diese Blumengeschenke trotzdem adäquat zu würdigen, stellte sie die Blüten mit einigen Tropfen Wasser in klitzekleine Vasen, wo sie noch einige Stunden den Wohnraum schmückten.

J. L. hat eine ganz besondere Geschichte:

Die Tasse stammt aus dem Elternhaus eines Unifreundes. Er musste, nachdem sein Vater gestorben war, das Haus, in dem er aufgewachsen war, verkaufen und wollte gern noch einige Sachen in die Hände von Freunden geben. Jeder durfte sich etwas aussuchen. Ich habe mich unter anderem für diese niedliche Tasse entschieden (AL-KA Kunst Kronach Bavaria). Zart und edel golden schimmernd steht sie nun bei mir im Schrank. Sie stammt von der Großmutter, die mit im Haus lebte. Das muss alles sehr schwer für den Freund gewesen sein, aber vielleicht hilft es ihm, dass so manches Sammlerstück bei Freunden untergekommen ist.