Dem Abschied voraus sein!

Finissage der Sonderausstellung Bleibt anders mit Sonngard Marcks im Rahmen des 275. Jubiläums der Manufaktur FÜRSTENBERGDie Tafel im Kabinett ist reich gedeckt: Zwischen opulenten Terrinen, Tassen, Tellern und Vasen posieren jugendlich frische Radieschen neben lasziven Frühlingszwiebeln, während scheue Pastinaken vor den schreiend bunten Wildblumen Reißaus nehmen. Dazwischen lassen sich filigrane Papierschmetterlinge auf Kerzenleuchtern und Teekannen nieder und betrachten das wilde Treiben der in Überzahl kriechenden und krabbelnden Insekten auf dem Tisch!


Dieser zauberhafte Anblick bot sich den Besuchern der Finissage in dem Kabinett der Sonderausstellung, in welchem die Künstlerin seit zwei Monaten täglich ihre Kunstwerke geschaffen hat. Auf einer Auswahl von Fürstenbergporzellan schuf Sonngard Marcks ihr Abbild der Flora und Fauna, nun für immer in die weiße Oberfläche eingebrannt. Der Fokus lag ihr dabei stets auf dem vermeintlich Unscheinbaren; statt majestätischen Pfingstrosen zieren einfache Veilchen und Vergissmeinnicht das Geschirr. Und nicht etwa romantisierte Singvögel sondern Feuerwanzen und Käfer sind auf dem Porzellan zu finden.


„Es ist die Welt des Kleinen, des scheinbar unbedeutenden, unendlichen Kosmos der Pflanzen- und Insektenwelt. Ich entdecke Neues um Neues, angezogen von der Schönheit, Subtilität und Sinnlichkeit.“
Nicht nur diese Liebe zum Detail, sondern viele weitere Eindrücke und Erfahrungen hier in Fürstenberg rekapitulierte die Künstlerin bei der Finissage in einem Gespräch vor dem zahlreich erschienenen Publikum unter der Führung des Museumsleiters Dr. Christian Lechelt. Begeistert schilderte Sonngard Marcks ihre Arbeit hier im Schloss, ihre neu eingesetzten Techniken und die vielen Spaziergänge im Weserbergland, die ihr eine unerschöpfliche Quelle an Inspiration boten. Auch auf Fragen vom Publikum antwortete die Künstlerin fröhlich; nach der Beendigung des offiziellen Teils dann auch im persönlichen Gespräch mit den Besuchern bei Wein und Champagner – natürlich aus den berühmten FÜRSTENBERG Sip of Gold Champagnerbechern.
Nach nun zwei Monaten im Museum Schloss Fürstenberg, verabschiedet sich Sonngard Marcks mitsamt ihren Libellen und Schmetterlingen, allerdings mit dem festen Versprechen recht bald wieder zu kommen!