Weihnachten 2020: die Teamtafel

Dieses Jahr haben wir uns für die Weihnachtstafel im Museum etwas ganz Besonderes ausgedacht: Das Prinzip „Mix-and-Match“ steht für individuelle Tafelkultur. Deshalb haben alle Mitglieder des Museumsteams jeweils ein ganz persönliches „Traumgedeck“ zusammengestellt und sie verraten auch, warum sie gerade diese Zusammenstellung gewählt haben.

Cora Althusmann
Dieses Porzellan erinnert mich an das Service meiner Urgroßmutter, von dem im Krieg viele Teile zerstört wurden. Es war kein besonders wertvolles Porzellan, aber es erinnerte sie an die Tage, als die Tafel gedeckt wurde und alles etwas zu essen bekamen. Zu Weihnachten erzählte sie uns von den glücklichen Zeiten und welche Gedichte sie in der Schule gelernt hatten. Omas Geschichten und Gedichte gehörten einfach zu Weihnachten.

Andrea Bitterberg-Garbe
Ich habe dieses Tafelgedeck gewählt, weil es meinen persönlichen Geschmack in jeder Hinsicht trifft: vom luxuriösen Stil des Empire bis zur formschönen und klassischen Einheit von CARLO.

Heidi Heiser
Besonders den Kontrast von glänzend zu satinmatt finde ich sehr spannend. Der große Platzteller mit dem opulenten Kobaltdekor hebt das schlichte, matte Stabrelief des Speisetellers hervor. Dagegen steht wiederum das hochglänzende Platin des Brottellers, der dann die Bühne für die blaugetupfte Schale ist. Das Wechselspiel von matt zu glänzend findet sich auch beim Kaffeeset.

Jörg Herzberg
Ich habe diese Zusammenstellung gewählt, weil ich den Golddekor so edel finde. Außerdem gefällt mir daran so gut die Schlichtheit der Form, das klare Design.

Christopher Kahle
Orientalische Andersartigkeit verbunden mit europäischer Tafelkultur wirkt im Dekor auf den ersten Blick chaotisch, aber folgt doch einem Muster. RAJASTHAN im Verbund mit der klaren Linie von CARLO wird abgerundet von der funktionalen Form TOUCHÉ mit Drachenmotiv. Eine Kombination scheinbarer Widersprüche, die mir sehr zusagt.

Dagmar Kleine
Mich interessiert der geschichtliche Hintergrund des Empire-Stils. Ich verbinde mit der Form EMPIRE, die um 1800 entstanden ist, sehr viel Eleganz, aber auch gleichzeitig – durch die verspielte Rosenmalerei – Gemütlichkeit. Unter anderem liebe ich die traditionelle Blumenmalerei.

 

Dagmar Laske
OHNE FARBE
NATÜRLICH
EINACH NUR SCHÖN
—–
SCHLICHT
PRAKTISCH
MINIMAL

Dr. Christian Lechelt
Formen und Dekore aus allen Zeiten zu mischen, macht mir großen Spaß. Ich möchte nicht jeden Tag vom gleichen Teller essen, aus der gleichen Tasse trinken. Den Gebrauchsdingen des Alltags mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als nur ihre Funktionalität zu beachten, macht das Leben reicher und schöner. Gerne habe ich eine Vielzahl von Porzellanteilen auf dem Tisch. Es ist wie ein Puzzle, das sich jeden Tag neu zusammensetzt.

Annett Marburg
Mich hat es verwundert, wie sich mein Eindruck bzw. mein Empfinden vom ersten Anblick des Dekors WUNDERKAMMER mit jeder weiteren Betrachtung verändert hat. Erst fand ich es durch die vielen verschiedenen Ornamente viel zu überladen. Aber mit jedem weiteren Tag, an dem ich die Geschirrserie zunehmend wie ein Gemälde betrachtete, erschloss sich mir seine wahre Faszination.

Irma Miller
Porzellan ist für mich ein wertvolles Kunstprodukt, kostbar und zerbrechlich. Das kommt besonders gut in der Form GRECQUE mit dem üppigen Golddekor ATHENA zur Geltung. Die strenge, schlichte und zugleich elegante Form verbindet sich harmonisch mit dem klassischen Dekor.

Isabel Pagalies
Ich mag die zartgrüne Farbe der Seladonglasur des Schalensets QI. Die glänzenden Innenflächen und die unglasierten Außenseiten bieten einen besonderen haptischen Reiz. Im Gegensatz zum luftigen Gedeck steht die verspielte Vase aus den Fünfziger Jahren in sattem Dunkelgrün, die zusammen mit den roten Früchten der Stechpalme weihnachtliche Atmosphäre zaubert. Das kleine Schälchen kann unter seinem Deckel eine selbstgemachte Praline oder Gebäck verstecken.