FÜR'S FEST

Unsere Künstler aus dem Bereich Dekoration & Spiel

Annette Rawe

Die Frage “Warum macht eigentlich keiner Mobilés?“ stellte sich die Designerin Annette Rawe schon während ihres Studiums in Aachen. Den Ausschlag hierfür gab vielleicht ein Geschenk ihres Vaters in Kindertagen, ein Mobilé!
Seit über 20 Jahren befasst sie sich nun schon mit der Gestaltung und Entwicklung von Mobilés, hängenden Skulpturen und beweglichen Objekten. Die zufälligen Bewegungen der waagerecht oder aufrecht hängenden Elemente, die Überlagerung der Flächen lassen immer neue Räume, Ansichten
und Bilder entstehen. Auch die Einsatzmöglichkeiten der schwebenden Kunstwerke sind vielfältig. Ob in Wohnräumen oder Praxen, in Büros, Eingangsbereichen und Krankenzimmern,- die leichten Bewegungen beruhigen und sind ein unaufdringliches Angebot für jeden Betrachter.

https://www.annette-rawe.de

Armin Kolb

Als freischaffender Künster konzentriert sich Armin Kolb in seinem Schaffen auf Kreisel. In ihrer vielfältigen Ästhetik und handwerklichen Präzision nötgen sie uns allen Respekt ab. Zwei Aspekte sind für Armin Kolb Motivation genug, seine Inspirationen in dieses einzige Objekt fliessen zu lassen.
Die „Faszination der Bewegung bei scheinbarem Stillstand“, wenn ein Kreisel so ruhig läuft, dass die Rotation kaum wahrnehmbar scheint. Dieser Einklang der Bewegung mit Stillstand entspricht dem Sinnbild des äusseren Handelns mit der inneren Reflexion – man nennt das auch „flow“.
Und der Aspekt, den der japanische Begriff für Kreisel „Koma“ mit „alleine glücklich“ beschreibt, also jenen Zeitraum in dem der Betrachter von einem sich drehenden Kreisel derart in den Bann gezogen wird, dass er die Welt um sich herum vergisst.
Durch ihre vielfältigen Material- und Formkombinationen fordern seine Kreisel den Betrachter auf, sich Zeit zu nehmen, sich mit jedem Detail auseinander zu setzen, sie in die Hand zu nehmen und mit ihnen zu spielen. Sie stehen symbolisch für das Spiel als Selbstzweck und bilden einen Ruhepol in unserer zweckorientierten Gesellschaft.

http://www.spinningtop.de/

Karin Aichinger

Die Textilkünstlerin Katrin Aichinger erschuf im Süden Leipzigs einen Raum für textile Gestaltung von Tieren, Objekten und Puppen. Reich an Erfahrungen und mit viel handwerklichem Wissen spezialisierte sie sich mit ihrem Stoffatelier auf die Erfüllung individueller Wünsche. Mit Hingabe
und Geschick erschafft sie Kameraden die lange bleiben. Katrin Aichinger kümmert sich mit Liebe um Details und Rafinessen, um schwierige Fälle und in jedem Fall um’s Gemüt.
Tiere, Wesen und Verwandte entstehen aus Mohair, Wolle und Baumwolle – auch aus geretteten Stoffen und archivierten Heimtextilien. Sie schauen aus Glasaugen in unsere Welt, werden fest gestopft und sind deshalb stattlich und standhafte Wesen. Sie halten einige Zeit und Zuneigung aus,
auch wenn man sie dann gelegentlich waschen muss. Und kann. Sie sind Begleiter ohne Murren. Charaktervolle, treue Gefährten.

Kira Kotliar

Die Künstlerin Kira Kotliar studierte an der Kunsthochschule für Theater, Musik und Film in St. Petersburg und arbeitete ebenso als Bühnenbildnerin wie als Graphikerin und Illustratorin. 1995 kam sie nach Hamburg und blieb. Seitdem werden hier ihre zarten Wesen aus Papier und Watte, aus Farbe und Fantasie geboren. Sie sind alle dafür gemacht an der Decke zu schweben, in der Luft zu tanzen und unsere Gedanken mitzunehmen. Sie sagt: „Engel wohnen im Himmel, und da sie leicht herunterfallen, müssen sie stets angebunden sein.“
Die Gedanken sind frei und die Fantasie ist noch freier. Die fliegenden Wesen der russischen Künstlerin haben Verwandtschaft in der Volkskunst, in Märchen und Bilderbüchern und sind doch selbst ganz Kira’s Kinder. Die Schwerelosigkeit dieser bunten Gesellschaft hängt aber doch immer
am seidenen Fädchen – das darf man durchaus doppelsinnig betrachten.

http://www.kirakotliar.de

Markus Wagner

Oberammergauer Schnuerlkasperl
Der Hergottschnitzer Markus Wagner aus Oberammergau führt als einer der Letzten die Tradition der Anfertigung von Hampelmännern, den sogenannten „Fadengauklern“ oder „Schnürlkasperl“, auf zeitgemäße Art fort. Er möchte „Mit einfachen Mitteln Freude bereiten.“ … Den subversiven Spott weitertragen, der sich hinter traditionellem wie zeitgenössischem Schnürlkasperl versteckt.
Alle Teile der Schnürlkasperl werden aus dem Stamm einer besonderen Fichte zu feinen Schindelbrettchen gespalten und ausschließlich mit Schnitzmessern in Form gebracht. Die Gliedmaße werden mittels kleiner Holzdübel gesetzt. Diese lagern somit beweglich an den
Dübelachsen, durch Schnüre miteinander verbunden. Durch Zug am Strang, zu dem die unten überstehenden Schnüre verknotet werden, heben sich Arme und Beine. Gekonnte, einfache Beschnitzung der Köpfe und aller Zubehörteile mittels der alten Technik des Kerbschnitts machen
die persönliche Note jeder einzelnen Figur aus. Ein besonderes Kennzeichen ist die typische, feine Bemalung. Geheimnisvolle, im Experiment selbst entwickelte Farb- und Lackzusammensetzungen werden auf Kreidegrund aufgetragen. Um original Oberammergauer Schnürlkasperl als solchen zu kennzeichnen, wird er mit einem Siegel versehen, das Handarbeit und lokale Herkunft garantiert.

Mehr zu Markus Wagner: http://www.schnuerlkasperl.de/

Christian Werner

Im Jahr 1800 erfanden deutsche Spielzeugmacher im Erzgebirge das Reifendrehen. Bis heute blieb diese Technik in Seiffen und ist somit weltweit einmalig, um diese spezielle Art der Spielzeugtiere herzustellen.
Der Reifendreher dreht an seiner hölzernen Drehbank die Tierprofile ohne Schablonen und Programme ausschließlich mit seinem Vorstellungsvermögen in das lebendige, ganz feuchte Fichtenholz. Diese künstlerische Fähigkeit im Handwerk hat Christian Werner und sein Team inmitten einer hochtechnischen Zeit zur Herstellung immer schönerer, hochwertigerer Reifentiere herausgefordert. Die Manufaktur „Werner Reifentiere“ ist weltweit der einzig verbliebene Meisterbetrieb. Sie bewahrt die Tradition und eintwickelt sie innovativ weiter. Hier lebt das Handwerk, wird abgespalten, geschnitzt, Zubehör geklebt. Das ausgeformte Holz wird bemalt und schließlich komplett lackiert. So verlassen große Sortimente von kleinen Kunstwerken die Werkstatt. Wenn man genau hinsieht, erkennt man vielleicht nach Jahren oder Generationen das
unverwechselbare Gesicht ihrer Schöpfer und Macher.

https://www.reifentiere.de