Ausstellung „Im Dialog“ von Keiyona Stumpf
11. Juli bis 1. November 2020
Höchst faszinierende, eigenartige Gebilde ziehen in die Ausstellungsräume des MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG ein, um in den Dialog mit unserer Schlossarchitektur und unserer Sammlung zu treten. Die Künstlerin Keiyona Stumpf schafft Werke von unwirklicher und doch ganz präsenter Schönheit, die sich einfacher Zuschreibungen entziehen. Sie verzaubern zur Assoziation: Ist es der Ausschnitt eines Korallenriffs? Geben sich schillernde Mollusken ein Stelldichein auf dem Trockenen? Sehen wir barockes und Rokokoornament im psychedelischen Rausch? Blicken wir in einen geöffneten Leib? Sind das nicht Knochen, Organe und Gefäße? Beobachten wir einen Moment des Wachsens oder des Vergehens?
Keiyona Stumpf zieht ihre Inspirationen aus der Natur, ihre Arbeiten verweisen wiederum auf die Natur. So beschreibt sie es selbst: „Das unendlich große Repertoire von Erscheinungen in der Natur birgt in sich eine enorme Schönheit und Komplexität, die sich bis in das kleinste Detail verfolgen lässt. Dies habe ich schon immer zutiefst bewundert, begleitet mit der Frage, welches schöpferische Prinzip all diesen Erscheinungen ihre letztendliche Form verleiht und sie in ihrer Lebendigkeit entstehen und vergehen lässt. Selbst die Formen, die in einem vielleicht ein Gefühl von Ekel oder gar Furcht auslösen, können dem Auge bei näherer Betrachtung ihre Schönheit offenbaren.“
Die Künstlerin thematisiert natürliche Prozesse des Wachsens und Vergehens. Ordnung und Chaos als Ursprungsprinzip allen Lebens sind sowohl inhaltlicher wie auch formaler Ausgangspunkt in ihrem umfangreichen Werk. Fremdartige und zugleich seltsam vertraute Formen durchleben in den skulpturalen und installativen Arbeiten vielfältige Metamorphosen oder finden in runden, fließenden Silhouetten ihr subtiles Gleichgewicht zwischen Labilität und Stabilität.
In Auseinandersetzung mit den Formprinzipien der Natur und den Themenkomplexen Schönheit, Symmetrie und Ornamentik kreiert sie barock anmutende Objekte und Installationen, die oft überdimensional über die Ausstellungswand hinweg und in den Raum hinein wuchern.
Im MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG zeigt die Künstlerin nun ausgewählte Werke im unmittelbaren Dialog zu den Objekten der Dauerausstellung, durch die sich wiederum die Künstlerin zu neuen Arbeiten inspirieren ließ. Ihr unkonventioneller Blick eröffnet einen neuen Zugang zum traditionsbeladenen Werkstoff Porzellan jenseits der Verzweckung zum Gebrauchsobjekt. Mit Wagemut und Feingefühl, gepaart mit versierter technischer Kenntnis, lässt sie Neues entstehen und führt die einzigartigen ästhetischen Qualitäten des Werkstoffs auf das Kunstvollste vor Augen. So entstehen äußerst reizvolle Gegenüberstellungen und Wechselbeziehungen zwischen den Kunstobjekten und den historischen Porzellanen, deren Raffinement Ausgangspunkt der Auseinandersetzung ist.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die großzügige Förderung des Freundeskreises Fürstenberger Porzellan e. V.
Vernissage: Freitag, 10. Juli 2020, 18 Uhr (geschlossene Veranstaltung)
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